12. Werkstatt Weiterbildung 2025: Neue Impulse für die Strukturierung der ärztlichen Weiterbildung in der Kinder- und Jugendmedizin
Im Rahmen der Werkstatt Weiterbildung 1.-2.11.2025 diskutierten Ärztinnen in Weiterbildung, Fachärztinnen und Fachärzte aus Klinik und Praxis aktuelle Herausforderungen und Zukunftsperspektiven der pädiatrischen Weiterbildung. Im Mittelpunkt standen dabei Fragen der Strukturierung, Koordination und Finanzierung sowie die Zusammenarbeit zwischen Kliniken, Praxen und Ärztekammern.
Ein zentrales Thema war die Entwicklung klarer Strukturen für die ärztliche Weiterbildung. Die Teilnehmenden stellten fest, dass informelle oder unkoordinierte Ansätze langfristig zu Qualitäts- und Planungsproblemen führen. Vorgeschlagen wurde ein neues Konzept, das die Weiterbildung in drei Blöcke gliedert und eine enge Abstimmung zwischen Kliniken und ambulanten Einrichtungen vorsieht. Gleichzeitig wurde betont, dass individuelle Lernziele und persönliche Entwicklungsschritte der Weiterzubildenden stärker berücksichtigt werden müssen.
Auch die unterschiedlichen Prüfungsrichtlinien der Ärztekammern sowie die europäischen Bestrebungen zu einheitlichen Weiterbildungsstandards wurden thematisiert. Die Teilnehmenden begrüßten die Initiativen auf europäischer Ebene, die eine dreijährige strukturierte Weiterbildung in der Allgemeinpädiatrie vorsehen.
Ein weiterer Schwerpunkt war die Entwicklung und Organisation von Weiterbildungsverbünden. Diese Verbünde sollen eine bessere Abstimmung zwischen Kliniken und Praxen ermöglichen, sind jedoch häufig durch unklare Zuständigkeiten, fehlende Datenaktualität und uneinheitliche Förderbedingungen belastet. Die Einrichtung von Koordinationsstellen wurde als entscheidender Faktor für die Qualität und Verlässlichkeit der Weiterbildung hervorgehoben.
Deutlich wurde zudem, dass stabile politische und finanzielle Rahmenbedingungen unerlässlich sind. In einigen Regionen führt der Wegfall von Fördermitteln bereits zu Engpässen bei der Weiterbildung. Die Teilnehmenden forderten daher eine verlässliche, langfristig gesicherte Förderung, die bundesweit einheitlicher ausgestaltet sein sollte.
Auch die Finanzierungssituation in den einzelnen Bundesländern war Thema. Diskutiert wurde insbesondere die ungleiche Verteilung von Fördermitteln und die Notwendigkeit, Mittel gerechter über alle Weiterbildungspraxen zu verteilen. Vorgeschlagen wurde eine landesweite Befragung, um den tatsächlichen Bedarf besser zu erfassen.
Die Werkstatt machte deutlich: Die Zukunft der pädiatrischen Weiterbildung hängt entscheidend von klaren Strukturen, verlässlicher Finanzierung und enger Kooperation aller Akteure ab. Nur durch abgestimmte Weiterbildungsverbünde, transparente Fördermodelle und eine verbindliche Koordination zwischen Klinik und Praxis kann die Qualität der Ausbildung langfristig gesichert werden. Eine sektorenübergreifende Weiterbildungsstellenplanung tut not..
