02.04.24

Für eine Zukunft mit besser ausgebildeten Ärztinnen und Ärzten brauchen wir Impulse durch eine neue Ärztliche Approbationsordnung

Die Debatte um die Reform des Medizinstudiums in Deutschland erreicht einen kritischen Punkt. Die vorgeschlagene Neuregelung durch eine neue Ärztliche Approbationsordnung (ÄApprO) steht auf der Kippe, vor allem wegen ungeklärter Finanzierungsfragen. Jüngst hat ein bedeutender medizinisch-wissenschaftlicher Dachverband vorgeschlagen, auf eine neue ÄApprO zu verzichten und auf die Flexibilität für die Ausbildung zu setzen, die unter der gültigen Approbationsordnung möglich ist.

Die Gesellschaft für Medizinischen Ausbildung (GMA), eine führende Stimme in der Diskussion um die Qualität der medizinischen Ausbildung in Deutschland, widerspricht dieser Auffassung entschieden. Eine Reform innerhalb der aktuellen Regularien wird nicht ausreichen, um junge Ärztinnen und Ärzte für die sich ändernden Bedarfe in der Zukunft zeitgemäß auszubilden!

Die geplante neue ÄApprO sieht bedeutende Veränderungen vor, die darauf abzielen, das Medizinstudium besser auf die verschiedenen Anforderungen des Berufsalltags vorzubereiten. Zu diesen Veränderungen gehören:

  • ein verbindlicher nationaler kompetenzbasierter Lernzielkatalog (NKLM), der schnellere Anpassungsmöglichkeiten und eine höhere Vergleichbarkeit der Absolventinnen und Absolventen des Medizinstudiums gewährleistet und zu einer Qualitätssicherung des medizinischen Curriculums beiträgt.
  • die Stärkung kommunikativer und sozialer Kompetenzen sowie praktischer Fertigkeiten, um die interprofessionelle Zusammenarbeit und die Versorgung und Sicherheit von Patientinnen und Patienten zu verbessern.
  • die Vertiefung digitaler und wissenschaftlicher Kompetenzen, die in der modernen Medizin immer wichtiger werden.
  • eine stärkere Fokussierung auf die hausärztliche Grundversorgung und ambulante Medizin, um dem Ärztemangel in ländlichen Regionen entgegenzuwirken.
  • eine stärkere interdisziplinäre Verschränkung der grundlagenwissenschaftlichen und klinischen Lehrinhalte.

Gesetzliche Vorgaben schaffen ein einheitliches Fundament für die Weiterentwicklung des Medizinstudiums, garantieren die Umsetzung der Reformen über alle Bundesländer hinweg und sorgen für eine vergleichbare und qualitätsgesicherte Ausbildung.

Es ist unbestritten, dass eine solche Reform finanzielle Investitionen erfordert. Wir appellieren daher an alle Beteiligten in Bund und Ländern, rasch gemeinsam nach Lösungen zu suchen, die eine solide Finanzierung dieser wichtigen Reform sichern.

Für weitere Informationen und Rückfragen steht Ihnen der Vorstand der GMA unter zur Verfügung.

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